Patenstadt Krickerhau (Handlová)

Urkunde zur Übernahme der Patenschaft für die Hauerland-Gemeinde Krickerhau aus dem Jahr 1958
Urkunde zur Übernahme der Patenschaft für die Krickerhauer

Mit dem großen Flüchtlingsstrom nach dem 2. Weltkrieg kam eine größere Gruppe aus der slowakischen Gemeinde Krickerhau nach Voerde. Die Menschen fanden Unterkunft im Lager Buschmannshof und die Männer größtenteils Arbeit in ihrem früheren Beruf als Bergmann auf dem Schacht Walsum.

Die ersten Krickerhauer, die sich in Voerde niederließen, zogen weitere nach und bald gab es in Voerde so etwas wie eine Krickerhauer-Kolonie. Einheimische und Neubürger harmonierten und im Zusammenleben gab es nie Trennendes. Voerde wurde für die Menschen aus dem Osten keine vorübergehende Aufenthaltsstation, sondern eine neue Heimatgemeinde und "Krickerhau" wurde ein Begriff für Voerde.

Die Menschen, die neu gekommen waren, hatten vieles gemeinsam mit den Bewohnern aus Voerde. Sie waren strebsam und fleißig. Viele bemühten sich schon früh um Bauland und siedelten sich an. Bei aller Integration mit der heimischen Bevölkerung pflegten sie aber auch weiterhin das Brauchtum ihrer Heimat. Trachtenfest, Weinlesefeste und Landsmannschaftsfeste fanden regelmäßig statt. Durch Ratsbeschluss vom 17. September 1957 übernahm Voerde die Patenschaft über die Gemeinde Krickerhau. Damit war Voerde die erste Gemeinde in der Bundesrepublik, die für eine ehemals deutsche Gemeinde im Hauerland eine Patenschaft übernahm.

1960 wurden am Voerder Ehrenmal am Rathaus zwei Marmortafeln mit den Namen der Gefallenen aus Krickerhau enthüllt. Seit 1967 gibt es die "Krickerhauer Heimatstube", die zunächst im Haus Voerde und von 1975 bis 2014 in einem größeren Klassenraum der Pestalozzischule Voerde untergebracht war. Nach langwieriger Suche konnte die "Krickerhauer Heimatstube" in 2021 in Räumlichkeiten des "Alten Rathauses" an der Frankfurter Straße untergebracht werden. Ein umfangreiches Heimatbuch über Krickerhau wurde mit Unterstützung der Stadt gedruckt. Es war ein Glücksfall für beide, einmal für die Stadt Voerde, dass sie so fleißige und zuverlässige Menschen aufnehmen konnte, aber auch für die Neubürger aus Krickerhau, dass sie in Voerde auf eine Stadt trafen, die bereit war, sie vorbehaltlos aufzunehmen und ihnen die Möglichkeit zu einer derartigen Entfaltung zu geben.

Heute trägt die slowakische Stadt Krickerhau den Namen Handlová.

 

Foto zum 75-jährigen Jubiläum von Alexander Grolmuss (erster Vorsitzender und Kulturwart der Krickerhauer in Voerde) mit Bürgermeister Dirk Haarmann
Bürgermeister Dirk Haarmann mit Alexander Grolmuss (erster Vorsitzender und Kulturwart der Krickerhauer in Voerde)

Mittlerweile konnte schon das 75-jährige Jubiläum der Partnerschaft zwischen Voerde und Krickerhau gefiert werden.

Gruppenfoto mit den Mitgliedern der Krickerhauer Landsmannschaft mit Bürgermeister Dirk Haarmann und Alexander Grolmuss zum 75-jährigen Jubiläum
Mitglieder Krickerhauser Landsmannschaft mit Bürgermeister Dirk Haarmann und Alexander Grolmuss (rechts) bei der Feier des 75-jährigen Jubiläums