Dank der trockenen letzten Tage können die Landwirte endlich mit der ersten Grasernte in diesem Jahr beginnen – so auch Frank Heckes, Vorsitzender der Ortsbauernschaft Voerde, auf seinen Wiesen in der Mommniederung.
Allerdings verstecken sich in dem hohen Gras nicht nur unzählige Insekten, sondern oft auch Hasen, Vögel und Rehe mit ihren Kitzen. Gerade die frisch geborenen Kitze haben jedoch noch keinen Fluchtinstinkt entwickelt, sondern bleiben trotz der herannahenden Traktoren im Gras liegen – mit verheerenden Folgen, denn die Tiere sind aus der Fahrzeugkabine nicht sichtbar. Auch anderen Tieren gelingt es nicht immer, rechtzeitig das Weite zu suchen.
Die Bürgerstiftung „Bäuerliches Kulturland Mommniederung“ hat sich im letzten Jahr etwas Besonderes einfallen lassen und den Landwirten 15 sogenannte Wildretter zur Verfügung gestellt. Kleine, unscheinbare Lautsprecher werden am Traktor angebracht und erzeugen ein hochfrequentes Geräusch, das im Gegensatz zum Motorenlärm der Traktoren die Tiere rechtzeitig aus dem hohen Gras vertreibt.
Bürgermeister Dirk Haarmann machte sich in seiner Eigenschaft als Vorsitzender der Bürgerstiftung Momm nun ein Bild vom aktiven und erfolgreichen Einsatz dieses Gerätes – mit sichtbarem Erfolg, denn ein Feldhase flitzte rechtzeitig aus dem hohen Gras.
Für den Schutz der Rehkitze werden die Landwirte von der hiesigen Jägerschaft unterstützt. Ab fünf Uhr in der Früh, wenn die Sonne die Luft noch nicht erwärmt hat, fliegen Mitglieder des Hegering die zu mähenden Flächen mit Infrarotkameras ab, um die Kitze aufzuspüren. Sie werden dann - natürlich ohne es dabei zu berühren - durch einen Korb mit entsprechender Markierung geschützt. Nach dem Mähvorgang wird der Korb sofort wieder entfernt, so dass die Ricke ihr ungeschorenes Kitz wieder aufsuchen kann.
Joachim Hansen, Mitglied des Hegering sowie des Vereins „Wildrettung Voerde e.V.“, demonstrierte die beindruckende Leistungsfähigkeit und Qualität der Drohnenaufnahmen aus bis zu 50 Meter Höhe.